Nach dem 2. Weltkrieg war das Gebäude wenig ansehnlich, lag lange im Dornröschenschlaf und war daher für die Abbildung auf Souvenirs wenig geeignet.
Erst 1973 wurde der Umbau abgeschlossen, doch als „Wahrzeichen Berlins“ ließ sich das Reichstagsgebäude schwerlich im Andenkenhandel verkaufen.
1964 gab die Deutsche Bundespost Berlin eine Sondermarke mit dem Bild des aktuellen Gebäudezustands heraus, Anlass war die Einweihung 70 Jahre zuvor. 1986 folgte die Deutsche Bundespost mit einer Sondermarke im Rahmen der Serie „Bedeutende Gebäude der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“, zu der auch das Museum Koenig und Bundeshaus in Bonn zählten
Auch 1971 erschien das Reichstagsgebäude auf einem offiziellen Dokument: anlässlich des 100. Jahrestages der Gründung des Deutschen Reiches 1871 gab die Bundesrepublik Deutschland eine 5 DM-Silbermünze heraus, die auf der Vorderseite die historische Ansicht des Gebäudes zeigt (welches freilich zur Zeit der Reichsgründung noch nicht existierte…). Übrigens wurde des 150. Jahrestages der Reichsgründung im Jahr 2021 öffentlich nicht gedacht.
In den Jahren bis zum Mauerfall findet man das Gebäude auf einigen Postkarten abgebildet (meist in Sammelansichten mit weiteren Sehenswürdigkeiten West-Berlins), ansonsten wird es kaum für Souvenirs genutzt. Die schönen Metallbuttons mit dem Aufdruck „Reichstag – Besuch in Berlin“, die Besucher der Sonderausstellung „Fragen an die Deutsche Geschichte“ erhielt und ein Bierdeckel aus dem „Restaurant im Reichstag“ geben das Reichstagsgebäude wieder. Es ist nicht verwunderlich, dass dieses Gebäude in der touristischen Vermarktung jener Zeit keine Rolle spielt, bezeichnete doch Norman Foster den Umbau in der Nachkriegszeit als einen „Akt bürgerlichen Vandalismus´, verheerender als die Zerstörung durch die Rote Armee“.
Zum 100jährigen Bestehen des Baus wurde 1994 mitunter höherpreisiges Kunsthandwerk in großer Auflage mit Abbildungen des historischen Gebäudes hergestellt – in dem Jahr, als Norman Foster seinen überarbeiteten Entwurf des Reichstagsumbaus präsentierte. Beispiele aus diesen Produktionen sind auf unserer Seite zu sehen: zwei Teller aus der KPM-Werkstatt, in Farbe und Schwarzweiß, eine Buderus-Jahresplakette aus Eisenguss sowie einen „Porzellanthaler“ der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meissen. Die Berliner Messe „Grüne Woche“ gab eine Gedenkprägung „100 Jahre Reichstagsgebäude“ heraus, die das Gebäude und ein Porträt Friedrich Eberts zeigte, der allerdings erst 1919 Reichspräsident wurde und mit dem Jubiläum wenig Verbindendes hatte.